Lernen Sie Siebenhirten kennen!

Geschichte

Der Ort Siebenhirten wurde erstmals im Jahr 1178 erwähnt und hat seit 1868 eine Kirche, die dem hl. Rochus geweiht ist. Bemerkenswert ist die vorhandene ausführliche Chronik von Prälat Franz Stubenvoll. Diese ist eine der umfangreichsten des Weinviertels. Ein Wahrzeichen ist der Hofstadel mit dem schiffsbauförmigen Dachstuhl neben der Weinviertel Vinothek. Einzigartig ist auch die bestens erhaltene Kellergasse mit der Bahnhaltestelle.

Bahnhof

 Im Jahr 1870 wurden zugleich mit der Bahn die Bahnwächterhäuser Nr. 36 und 37 erbaut, damit Schrankenwärter mit ihren Familien wohnen konnten. Im Jahr 1890 bewirkten Pfarrer Wurm und Michael Ladner den Bau der Bahnhaltestelle Siebenhirten in der Kellergasse. Sie erreichten ebenfalls, dass täglich wenigstens zwei Züge hielten. 1911 wurde eine Rampe für das Verladen der Milchkannen gebaut.

Ein Wartehäuschen für die Fahrgäste und die Kartenausgabe wurden erst nach 1925 errichtet. Kurz nach dem Jahr 2000 wurde der Bahnhof umgebaut, damit die zukünftigen Schnellbahnganituren in Siebenhirten halten können. Im Zuge dessen wurde die Signalanlage erneuert und ein Fahrscheinautomat aufgestellt. 

Bahnkellergasse

 Die Keller in der Kellergasse dürften vor 1700 erbaut worden sein, denn auf einer Karte aus dem Jahr 1727 ist sie bereits eingezeichnet. 1933 wurde zum ersten Mal auf Kosten der Milchgenossenschaft die Straße gegrädert und gewalzt, damit der Milchwagen nicht so strapaziert würde, wenn dieser zum Bahnhof verladen fährt. Die Kellergasse diente im Krieg auch als Unterschlupf. Diese Kellergasse ist eine der schönsten erhaltenen im Weinviertel. Sie wurde auch als Veranstaltungsort für Kellergassenfeste in der Vergangenheit genützt.

Friedhof

Im Jahre 1785 tauschte die Gemeinde ein Joch Acker hinter dem Pfarrhof gegen ein Joch Acker im Kühbrunn zur Errichtung eines Friedhofes. Der Friedhof Siebenhirten wurde am 21.6.1785 eingeweiht und war anfangs nur von einer Holzplanke umgeben.
1818 wurden die Leichenkammern und die Friedhofsmauer errichtet. Ursprünglich war der Friedhof nur 600 m2 groß.
1897 stürzte durch ein Hochwasser die Friedhofsmauer ein. Bei der Wiedererrichtung wurde der Friedhof um 5 Meter in der Länge und 13,25 Meter in der Breite vergrößert.
1937 wurde er auf 1020 m2 erweitert.
1966 wurde der Gehweg asphaltiert.
1981 wurde die Ortswasserleitung eingeleitet.
1996 wurde der zweite Eingang, eine zweite Wasserentnahmestelle beim Totenhaus errichtet und der Gehweg gepflastert.
Parkplätze stehen in der Nähe des Einganges zur Verfügung.

Interessantes 

Pfarrhof

Als im Winter 1785 der erste Pfarrer in Siebenhirten eintraf, fand er keinen Pfarrhof vor. Die Gemeinde stellte ihm eine vorläufige Unterkunft zur Verfügung. Am 21. Juli 1786 wurde der erste Grundstein für den Pfarrhof in Siebenhirten gelegt. Der Bau ging rasch voran, so dass der Pfarrer bereits am 23. April 1787 einziehen konnte. Leider wurde das Haus ohne Unterkellerung, Isolierung und zu wenig erhöht in den feuchten Hang gebaut, dadurch ist das Mauerwerk ständig nass, obwohl es im Jahr 1853 um 1,6 Meter erhöht und das Gelände rundherum angeschüttet wurde. Bis 1965 wohnte der Pfarrer im Pfarrhof. Später nutzten einige Familien den Pfarrhof als Wohnung ca. 30 Jahre lang.
Jetzt wird der Pfarrhof als Lagerraum und als Probenraum vermietet. 

Volksschule

Es gab insgesamt 4 Schulhäuser. Als erstes Schulhaus diente von 1769 bis 1789 ein altes Gemeindehaus, welches hiezu aber wenig geeignet war. Das zweite Schulhaus wurde im Jahr 1795 gegenüber der Kirche aufgrund des baufälligen Zustandes des ersten Gebäudes gebaut. Das dritte Schulhaus wurde im Jahr 1831 an der selben Stelle gebaut, da beim vorherigen Schulhaus durch die schlechte Isolierung das Mauerwerk feucht wurde und das Gebäude zu klein war. Dieses Gebäude hatte wieder nur eine Klasse. Das vierte Schulhaus wurde am 17. Juli 1893 neben der Kirche (derzeitige Lage) gebaut. Aufgrund der stark gestiegenen Kinderanzahl war das vorherige Gebäude zu klein. Im neuen Gebäude wurden 3 Klassenräume vorgesehen. 

Ab der Eingemeindung 1972 bildeten Frättingsdorf, Hörersdorf und Siebenhirten das Einzugs-gebiet der Volksschule Mistelbach III - Siebenhirten, wobei 2 Schulstufen in Hörersdorf und 2 Schulstufen in Siebenhirten jeweils im Abteilungsunterricht bis Juni 2010 geführt wurden. Ab Herbst 2010 geht ein Großteil der Volksschüler in Mistelbach in die Volksschule. Einige Kinder besuchten im Schuljahr 2010/11 die VS in Hörersdorf. Im Schuljahr 2011/12 unterrichtete Lehrerin Sabine Zahnt, die letzten verbliebenen 9 Schüler der VS III in Siebenhirten. Für das im Moment nicht mehr für schulische Zwecke benötigte Gebäude baute sich die Ortsmusik im Obergeschoß die zwei Klassen zu einem Probenraum um. 

Hofstadel

Der Hofstadel hat vermutlich einmal zu den herrschaftlichen Gebäuden gehört. Das besondere am Hofstadel ist der Dachstuhl, der in schiffbauartiger Weise einzigartig, vermutlich von einem reisenden Schiffsbauer im 19. Jahrhundert, angefertigt wurde. Bis um 1990 verwendete Fam. Holzapfel den Hofstadel landwirtschaftlich zum Lagern von Stroh und Gerätschaften. Danach adaptierte der Kulturverein den Stadel und funktionierte ihn als wetterfesten Veranstaltungsort um. 2008 war eine Renovierung des über 200 Jahre alten Dachstuhles notwendig. 

Milchhaus

Das Milchhaus wurde im Jahr 1907 erbaut. Es hatte einen Pumpenraum mit Brunnen, den Übernahmeraum mit Milchkühler, eine Garage und daneben den Eiskeller in der Schlösslgasse. 1960 ließ man den Eiskeller auf und installierte eine Gemein-schaftskühlanlage, die später uninteressant wurde, als die Kühltruhen für die Haushalte aufkamen. 1988 wurde die Milchgenossenschaft aufgelöst und das Milchhaus zum Verkauf ausgeschrieben. 1988/89 wurde das Milchhaus von der Gemeinde gekauft. Im Jahr 2000 wurde es zu einer Lagerhalle umgebaut. Das Gebäude wird als Lagerraum der Vereine von Siebenhirten genutzt. Das Milchhaus liegt im Zentrum der Ortschaft, direkt neben der Bundesstraße. Verwaltet wird das Gebäude vom Dorferneuerungsverein Siebenhirten.